Pubertät

 Pubertät             


                                   

Die Pubertät (=Geschlechtsreifung) ist eine ganz natürliche Phase in der Entwicklung Ihres Hundes. Wenn die Geschlechtsreife abgeschlossen ist, ist der Hund noch nicht erwachsen.

Fälschlicherweise wird oft die gesamte Zeit des erwachsen werden als Pubertät bezeichnet. Diese Phase wird  Adoleszenz genannt. Die Adoleszenz beginnt in der späten Kindheit, dauert über die Pubertät an, bis zum vollständig Erwachsenen.


 Der Start ist durch die Genetik gesteuert. Bei den meisten Hunden beginnt die Pubertät ca. mit 5-6 Monaten. Kleine Hunde sind schneller in der Entwicklung als große Tiere.

Dieser Lebensabschnitt, Pubertät und Adoleszenz, dauert etwa bis zum 18 Lebensmonat.  Bei einigen Hunden dauert diese Phase bis zu 24 Monate. Spätentwickler, wie z.B. Herdenschutzhunde brauchen noch länger. Rüden entwickeln sich langsamer als Hündinnen.


Das Hormon GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon) aktiviert die Freisetzung der Geschlechtshormone. Durch Sexualhormone wird

auch die Schilddrüse aktiv und schüttet ebenfalls Hormone aus. Auch die Nebennierenrinde ist in der Pubertät sehr aktiv, sie produziert u.a. das Stresshormon Cortisol.


Dieser Hormoncocktail hat auf die körperliche und geistige Entwicklung großen Einfluss. Knochen, Gelenke, Muskeln, aber auch das Herz-Kreislauf-System können ausreifen. Die körperliche Entwicklung kann jeder an seinem Hund sehen. Die geistige sehen wir nicht, wir bemerken jedoch das veränderte Verhalten.


Auch im Gehirn kommt es zu Veränderungen. Durch diesen „Umbauprozess“ haben Sie vielleicht den Eindruck, dass der Hund alles vergessen hat, was er schon gelernt hatte. Das hat er nicht, er kann momentan aber nicht darauf zurückgreifen.

Im Gehirn wird fast alles neu strukturiert. Das emotionale Bewertungszentrum (die Amygdala) vergrößert sich in der Pubertät. Das erklärt warum viele Hunde in dieser Zeit, empfindlicher und intensiver auf Umweltreize reagieren.


Im vorderen Stirnhirn nehmen die Nervenverbindungen und damit auch die Empfindlichkeit für verschiedene Botenstoffe zu. Das vordere Stirnhirn ist für rationale und kognitive Fähigkeiten zuständig. Dieser Teil des Gehirns gilt als Sitz der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens.

Der emotional reagierende Teil im Gehirn, das limbische System reift schneller als der vordere Teil des Gehirns, deshalb haben Gefühle zeitweise die Oberhand.