Botschaften an Ihren Hund


Botschaften an Ihren Hund



Im zusammen leben mit unserem Hund kommt es immer wieder vor das der Hund Verhalten zeigt das uns so nicht gefällt. Manches empfinden wir nicht als „schlimm“ anderes betiteln wir als Problemverhalten.  Wie reagieren wir darauf und was tragen wir unbewusst zu diesem Verhalten bei?  Wo Interpretieren wir die Botschaft die uns unser Hund sendet, falsch. Wo senden wir Botschaften die unser Hund falsch versteht?


Meist ist es so dass wir weniger störendes Verhalten hinnehmen. Wir arrangieren uns damit. Wenn der Hund z.B. bellt wenn Besuch kommt, und das machen sehr viele Hunde, dann ist das halt so. Nachdem der Besuch herein gekommen ist wird er vom Hund „begrüßt“ und dann ist alles gut. So denken wir. Der Hund erfährt in dieser Situation aber etwas ganz anderes.


Beim Gassi gehen zieht der Hund nur etwas an der Leine, er freut sich so sehr raus zu dürfen, er hat es sehr eilig und ist aufgeregt. Er schnüffelt interessiert an jeder Ecke, natürlich lassen wir ihn gewähren er soll ja  „ Zeitung lesen“ dürfen. Im Freilauf tollt er wild über die Wiese und unser Rufen wird öfter als einmal überhört.  Wenn er sich ausgetobt hat kommt er dann doch in freudiger Erwartung sich einen Keks verdient zu haben, den er natürlich auch bekommt.


Beim kuscheln und kraulen des Hundes geht es uns beiden so richtig gut. Entspannt liegt der Hund auf der Seite und genießt. Plötzlich springt er auf und läuft zur Türe. Ahh…  Herrchen kommt nach Hause, da freut sich unser vierbeiniger Freund aber sehr. 


In allen drei Beispielen geben wir dem Hund die Botschaft: es ist o.k. was du tust. Für uns ist das Verhalten nicht schlimm.


Nun beginnt der Hund aber immer öfter nach dem Besuch zu schnappen. Der Besuch fühlt sich bedroht und wir beginnen nachzudenken was gegen das unfreundliche Verhalten zu unternehmen ist.


Im Freilauf ist unser Hund immer öfter mit einem Hasen in die nächste Ortschaft unterwegs. Das kann gefährlich werden wenn er eine Straße überquert. Noch dazu stehen wir hier und warten eine halbe Stunde auf sein zurückkommen.


Verhalten das in irgendeiner Form gefährlich werden kann, für den Hund selbst oder für andere, definieren wir gerne als  Problemverhalten. Der Hund hat aber mit diesem Verhalten meist kein Problem.  Für den Hund ist es nur die Schlussfolgerung auf unsere Botschaften die wir ihm zuvor gegeben haben.


Nun versuchen manche Hundebesitzer den Hund in solchen Situationen zu Bestrafen, das bringt oftmals nicht nur keinen Erfolg sondern es verschlimmert den Zustand noch. Das Vertrauen ist bald auf beiden Seiten sehr löchrig. Wir haben kein Vertrauen mehr in unseren Hund, er könnte Besucher.

beißen und im Freilauf abhauen, dabei sich und andere in Gefahr bringen. Der Hund hat nur noch wenig Vertrauen zu uns denn wir strafen ihn für Verhalten das aus seiner Sicht völlig normal ist.


Keiner würde auf die Idee kommen seine Hecke im Garten zu bestrafen nur weil diese in die falsche Richtung wächst. Wir wissen das Pflanzen wachsen und deshalb schneiden wir die Hecke, ohne Groll und Zorn auf diese. Auf unseren Hund sind wir aber sauer wenn er sich schlecht benimmt obwohl auch er nur Hundetypisches Verhalten zeigt.


Nun sind Hunde soziale Lebewesen, anders als Heckenpflanzen. Aber beide verhalten sich ihrer Natur gemäß.

Und wir? Wir sind auch Soziale Lebewesen, wir sind Menschen. Wir können über unser Verhalten und das des Hundes nachdenken. Wir können unser Verhalten verändern. Wenn wir wollen dass sich das Verhalten unseres Hundes verändert müssen wir unser Verhalten sogar ändern. Wir müssen andere Botschaften an unseren Hund senden.


Wenn der Hund wie im ersten Beispiel, an der Türe den Besucher anbellt und ihn dann begrüßt, sollten wir ihm mitteilen das wir diejenigen sind die für die Türe und den Besucher zuständig sind. Wenn wir den Hund gewähren lassen, glaubt er es wäre seine Aufgabe und die wird er auf seine Art bewältigen.


Wenn der Hund wie im ersten Beispiel, an der Türe den Besucher anbellt und ihn dann begrüßt, sollten wir ihm mitteilen das wir diejenigen sind die für die Türe und den Besucher zuständig sind. Wenn wir den Hund gewähren lassen, glaubt er es wäre seine Aufgabe und die wird er auf seine Art bewältigen.


Wenn der Hund an der Leine ziehen darf, wenn er aufgeregt sein darf, wenn er mit seinem Schnüffeln und markieren die komplette Umgebung in Beschlag nehmen darf, wenn er beim kraulen und streichel einfach gehen darf, wenn er unser rufen ignorieren darf, dann geben wir ihm die Botschaft „dein Verhalten ist für mich ok, mach was du willst“.


Und wenn er dann macht was er will, Jagen gehen oder den Besucher anknurren dann soll er plötzlich unseren Willen akzeptieren. Obwohl wir ihm den ganzen Tag vermittel, das alles was wir sagen ist nicht so wichtig. Das wir die Entscheidungen, die der Hund trifft, hinnehmen.

Wenn wir ihn bestrafen, oder ausschimpfen, anbrüllen oder wegsperren, zeigen wir ihm nur dass wir wirklich nicht als Anführer zu gebrauchen sind. Wir haben uns ja selber nicht unter Kontrolle.


Es gibt im Tagesgeschehen mit unserem Hund noch viele Situationen die wir völlig anders Wahrnehmen als der Hund. Situationen in denen wir falsche Botschaften schicken. Vielleicht müssen wir nicht alle entschlüsseln und verändern um die Beziehung zu unserem vierbeinigen Freund wieder gerade zu rücken. Wir lieben unseren Hund und wir sollten unser Vertrauen zu ihm wieder wachsen lassen. Er hat sich einen Vertrauensvorschuss verdient, denn egal welches Verhalten er zeigt, es ist seine Natur und wir haben etwas dazu beigetragen. Der Hund tut nichts um uns zu Ärgern oder uns bloßzustellen. Er tut was aus seiner Sicht getan werden muß.